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Naturgarten – einfache Ideen für umweltbewusste Gartenbesitzer, wie sie ihren Garten naturnah gestalten

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Naturgarten
Naturgarten

Ein Naturgarten bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen einen optimalen Lebensraum. Er zeichnet sich insbesondere durch seine Vielfalt an verschiedenen Stauden, Bäumen, Sträuchern und Kräutern aus, die wiederum viele Insekten anlocken.

Ein gutes Beispiel sind bienenfreundliche Pflanzen, welche die gelb-schwarz geringelten Insekten insbesondere auf einer herrlich duftenden Blumenwiese anlocken. Aber auch Wasserstellen, Trockenmauern, Steinhaufen, Hecken aus einheimischen Sträuchern, Sand- und Waldgärten, Nisthilfen sowie Insektenhotels sind gern bewohnte Elemente in einem ökologischen Garten.

Naturgarten als Lebensraum für Pflanzen und Tiere

Ein Naturgarten kann als natürliches Biotop angesehen werden, bei dem bewusst wildwachsende Pflanzen, Wasserstellen und Trockenmauern eingebracht werden. Im Prinzip wird ein Naturgarten sich größtenteils selbst überlassen. Es bilden sich Lebensräume, kleine Habitate, für Tiere und Pflanzen heraus.

Die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren ist in Wildgärten besonders hoch, auch wenn ein solcher Garten ständigen Veränderungen unterliegt. Was in einem Jahr herrlich geblüht hat, muss nicht unweigerlich im Folgejahr erneut gut gedeihen. Dafür wächst eine andere Pflanze besonders stark heran und andere Insekten und Säugetiere finden sich im Garten ein. Dieses Muster wird in der Ökologie auch als interspezifische Konkurrenz bezeichnet.

Konkurrenzverhalten in einem Naturgarten

Die Ökologie der Naturgärten wird hauptsächlich von Populationsdichten und Konkurrenzverhalten geprägt. Die interspezifische Konkurrenz besagt beispielsweise, dass ein Konkurrenzverhalten zwischen verschiedenen Arten dazu führt, dass eine Art besser gedeihen oder sich fortpflanzen kann, als eine andere Art. Sie wird demzufolge von der sich ausbreitenden Art verdrängt.

Wichtig ist, hier zu verstehen, dass auch die scheinbar stärkere Pflanzenart im Garten nicht unbedingt die Oberhand bekommen muss. In der Regel zieht die Natur dann einen weiteren Joker aus der Hand: den Fressfeind. Bei einem guten Gedeihen einer Art wird automatisch auch der Fressfeind angelockt. Dieser kann dann die vorherrschende Art sehr schnell in ihrer Ausbreitung eindämmen und minimieren, sodass andere Pflanzenarten, die bis dato von der vorherrschenden Pflanzenart verdrängt wurden, wieder besser gedeihen können. Dieses Muster muss sich jedoch nicht automatisch jährlich wiederholen.

Wanderverhalten von Pflanzen

Es kann in Naturgärten auch vorkommen, dass einige Pflanzen eine Art Wanderverhalten zeigen. Blühten sie in einem Jahr unter einem Baum, können sie das nächste Jahr an einer anderen Stelle aufgehen. So verhält es sich mit der gesamten Flora, die stets in Wechselwirkung mit der Fauna steht. Wenn sich in einem Jahr mehr bienenfreundliche Stauden entwickeln, so wird der Garten mehr Bienen anziehen. Ein Jahr später können sich im Wildgarten bereits mehr Schmetterlinge einfinden oder aber auch eine große Anzahl bestimmter Käferarten.

Ein Naturgarten hat gegenüber einem klassischen Gemüsegarten oder einem Garten mit englischem Rasen und Blumenrabatten, in denen Pflanzen, wie Astern, Nelken und Dahlien, stehen, eine wesentlich höhere Anzahl an Pflanzen- und Tierarten zu verzeichnen. Die größte Zahl der Pflanzen vermehrt sich selbst durch den Wind durch eigenständige Aussaat. So können beispielsweise Hornveilchen, Fingerhut, Vergissmeinnicht und Löwenzahn im nächsten Jahr an einer ganz anderen Stelle aufgehen.

Einen naturnahen Garten anlegen

Gemüsebeet
Gemüsebeet

Naturgärten können bereits bestehen, aber auch vom Menschen künstlich angelegt werden. Es dauert in der Regel einige Jahre, bis sich daraus ein Garten entwickelt, der den Gesetzen der Natur, wie Konkurrenzverhalten und Populationszunahme sowie –abnahme von Fora und Fauna folgt. Ein Naturgarten muss nicht vollständig als ökologische Nische fungieren. Er kann auch zum Teil mit gestalterischen Elementen durchzogen sein.

So können eine trittfeste Wildblumenwiese für Kinder zum Spielen und auch diverse Sitzplätze neben wuchernden Wildrosen und Bougainville mit eingebaut werden. Aber auch einige Gemüsebeete, Kräuterspiralen und Beerenbüsche können einen Naturgarten zieren. Eine Streuobstwiese zieht Schaaren von Insekten an und liefert gleichzeitig eine Vielfalt an frischem Obst. Am Gartenrand kann eine wilde Brombeerhecke gut gedeihen. Sie gibt vor allem Igeln, Vögeln und Spinnentieren einen idealen Lebensraum. Aber auch Hasen verstecken sich gern unter dem Gebüsch.

Den Wildgarten eindämmen

Um den Wildwuchs in einem Naturgarten einzudämmen, können Samenkapseln abgelesen werden, bevor diese aufgehen und der Samen vom Winde verweht wird. Allerdings sollte man beachten, dass ein Naturgarten erst dann zum eigentlichen Naturgarten wird, wenn eine gewisse Vielfalt an Pflanzen und Tieren vorhanden ist und der Natur größtenteils freien Lauf gelassen wird. Nichtsdestotrotz kann man natürlich eingreifen, vor allem dann, wenn sich Schädlinge ausbreiten oder Algen im Teich die Oberhand gewinnen.

Elemente des Naturgartens – Beispiele fürs Anlegen und Gestalten

In einem ökologischen Garten spielen bestimmte Elemente eine Rolle, die die Naturbelassenheit noch unterstreichen. Dazu gehören mitunter Hecken, Trockenmauern, Nisthilfen, Wasserstellen und Blumenwiesen.

Hecke im Naturgarten

Eine Hecke eignet sich sehr gut als Sichtschutz und bietet gleichzeitig vielen Tieren Unterschlupf. Statt einer klassischen Hecke aus Buchsbaum, Thuja und Kirschlorbeer zu pflanzen, bietet sich eine Mischform an, die nicht nur optisch den Garten abrundet, sondern auch den Artenreichtum der Fauna fördert.

Ein gutes Ensemble bieten Laubgehölze wie Liguster (Ligustrum vulgare), Schneeball (Viburnum opulus) und Heckenkirsche (Lonicera xylosteum) , aber auch ausladendere Laubgewächse wie Rhododendren und Hortensien (Hydrangea) . Eine Mischung aus Brombeerbüschen, Sommerflieder und Holunder lässt nicht nur das Auge und die Nase erfreuen, sondern auch den Gaumen. Es können daneben auch Johannisbeeren und andere Beeren mit eingesetzt werden. Durch den kompakten Wuchs bieten sie reichlich Platz für Igel, Hasen und Vögel.

Blumenwiese als Paradies für Insekten

Paradies für Insekten
Paradies für Insekten

Eine Blumenwiese aus Wildblumen ist ein wahres Insektenparadies. Nicht nur Schmetterlinge und Bienen fühlen sich in einer solchen Wiese wohl, sondern auch viele Käferarten, Spinnen und Heuschrecken. Wildblumen sprießen erst nach etlichen Jahren von allein.

Wer nachhelfen und nicht so lange warten möchte, kann sich im Fachhandel ein schon fertiges Saatgut für eine Naturwiese kaufen. Anders als beim klassischen Rasen, blüht die Wiese reichlich und farblich sehr bunt. Je nach Saatgut kann die Höhe der Pflanzen variieren. Aus einigen Aussaaten gehen niedrig wachsende Blühpflanzen bis maximal einer Höhe von 30 cm hervor, aus anderen wiederum können Pflanzen bis zu 80 cm Höhe entspringen. Um ein optimales Gedeihen einer wilden Blumenwiese zu garantieren, sollte diese entsprechend der angegebenen Boden- und Nährstoffverhältnissen ausgesät werden.

Zudem sollte die Wiese nicht zu oft gemäht werden, da sich sonst keine Samen und Pollen bilden können. Dies würde dazu führen, dass im folgenden Jahr etliche Blühpflanzen verschwunden wären. Für Kinder eignet sich eine wilde Blumenwiese beispielsweise hervorragend, um die Natur zu beobachten, speziell die Vielfalt der Insekten. Die Aussaat auf einen sonnigen bis halbschattigen Standort bei mindestens 10 °C erfolgt in der Regel im April bis Mai und August bis September. Es können mehrjährige Pflanzen zusammen mit einjährigen Wildpflanzen wunderbar harmonieren.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass überwiegend einheimische Blühpflanzen, Kräuter und Stauden gewählt werden, da die heimischen Insekten und Vögel auf diese Pflanzen spezialisiert sind.
Folgende Pflanzen können mitunter in einer Wildblumenwiese heranwachsen:

  • Achillea millefolium (Gemeine Schafgarbe)
  • Adonis aestivalis (Sommer-Adonisröschen)
  • Agrimonia eupatoria (gemeiner Odermennig)
  • Agrostemma githago (Kornrade)
  • Ajuga reptans (Kriechender Günsel)
  • Alopecurus pratensis (Wiesen-Fuchsschwanz)
  • Anthriscus sylvestris (Wiesen-Kerbel)
  • Bellis perennis (Gänseblümchen)
  • Calendula officinalis (Ringelblume)
  • Capsella bursa-pastoris (gewöhnliches Hirtentäschel)
  • Carum carvi (echter Kümmel)
  • Centaurea cyanus (Kornblume)
  • Centaurea jacea (Wiesenglockenblume)
  • Centaurea scabiosa (Flockenblume)
  • Chrysanthemum-Arten (Chysanthemen)
  • Cichorium intybus (gemeine Wegwarte)
  • Corydalis cava (Hohler Lerchensporn)
  • Daucus carota (Wilde Möhre)
  • Dipsacus fullonum (Wilde Karde)
  • Echium vulgare (gewöhnlicher Natternkopf)
  • Eschscholzia californica (kalifornischer Mohn)
  • Filipendula ulmaria (Echtes Mädesüß)
  • Foeniculum vulgare (Fenchel)
  • Galega officinalis (Geißraute)
  • Galium mollugo (Wiesen-Labkraut)
  • Galium verum (echtes Labkraut)
  • Holcus lanatus (Wolliges Honiggras)
  • Hypericum perforatum (echtes Johanniskraut)
  • Hypochoeris radicata (Gewöhnliches Ferkelkraut)
  • Knautia arvensis (Wiesen-Witwenblume)
  • Leucanthemum vulgare (Margerite)
  • Linum (Lein)
  • Lotus corniculatus (Hornklee)
  • Matricaria chamomilla (Kamille)
  • Melampyrum arvense (Acker-Wachtelweizen)
  • Melittis melissophyllum (Immenblatt)
  • Myosotis-Arten (Vergissmeinnicht)
  • Papaver rhoeas (Klatschmohn)
  • Petroselinum crispum (Petersilien)
  • Phleum pratense (Lieschgras)
  • Plantago lanceolata (Spitzwegerich)
  • Reseda lutea (gelber Wau)
  • Rumex acetosa (Wiesen-Sauerampfer)
  • Salvia nemorosa (Hain-Salbei)
  • Salvia pratensis (Wiesensalbei)
  • Sanguisorba minor (kleiner Wiesenknopf)
  • Saponaria officinalis (gewönliches Seifenkraut)
  • Silene armeria und noctiflora (Leimkraut)
  • Silene latifolia ssp. alba (Weiße Lichtnelke)
  • Solidago gigantea (Riesen-Goldrute)
  • Taraxacum officinale (Löwenzahn)
  • Thymus vulgaris (echter Thymian)
  • Trifolium pratense (Rotklee)
  • Verbascum speciosum (Königskerze)

Eine wilde Ecke für Igel gestalten

Wilde Ecke für Igel
Wilde Ecke für Igel

Wer seinen Garten nicht vollständig der Natur überlassen möchte, der kann sich auch gerne eine wilde Ecke einrichten. Wilde Ecken harmonieren besonders mit Streuobstbäumen.

Wer also einige Obstbäume in seinen Garten wachsen hat, der kann unter ihnen der Natur freien Lauf lassen. Nistkästen für Vögel, Insektenhäuser, ein wenig Gestrüpp und ein Steinhaufen als Behausung für Eidechsen und Igel machen die wilde Ecke bezugsfertig für viele Tierarten.

Traum jeder Eidechse: die Trockenmauer

Trockenmauern sind ein Paradies für Eidechsen. Wer bereits die Mittelmeerräume mit Italien Spanien und Griechenland bereist hat, der kennt die weitläufigen Trockenmauern, auf denen blitzschnell Eidechsen entlang huschen. Aber auch Geckos und Hardune lieben diese Art von Naturmauern, die ohne Mörtel und farblichen Anstrich errichtet werden. Zumeist dienen sie als Eingrenzung von Wegen, Ziegengehegen, Ackerland und sonstigem Gelände. Trockenmauern sind durch ihre Naturbelassenheit nicht nur ein Gestaltungselement von mediterranen Gärten, sondern auch in Naturgärten. Hier bilden sie die perfekte Behausung für einheimische Eidechsen, Schlangen, Insekten und Käfer. Bepflanzte Fugen bilden kleine Habitate, die insbesondere gerne von Insekten bevölkert werden.

Liebling von Frosch und Libelle: der Gartenteich

Seerose im Gartenteich
Seerose im Gartenteich

Ein Gartenteich rundet das Abenteuer Naturgarten erst richtig ab, denn hier findet sich ein spezielles Biotop, welches sich von Blumenwiesen und Trockenmauern gänzlich unterscheidet.

Der Gartenteich ist ein Feuchtbiotop, in welchem sich Insekten, Fische und Spinnentiere gern tummeln. Besonders Libellenarten werden durch Nassstellen gern angezogen, aber auch Frösche und Kröten, die dann in der Paarungszeit ihr lautstarkes Stelldichein verkünden. Gartenteiche haben jedoch nicht nur eine besondere Fauna, sondern auch eine spezielle Flora, wie Schilfpflanzen, Gräser, Wasserlilien, Froschlöffel und Seerosen.

Bei der Anlegung eines natürlichen Gartenteiches sollte beachtet werden, dass dieser möglichst isoliert liegt, um Pflanzen und Tierarten nicht zu stören. Je ungestörter der Gartenteich liegt, desto mehr Tiere werden sich mit der Zeit einfinden. Um den Teich herum sollten keine stark wurzelnden Bäume stehen, die die Teichfolie durchstoßen könnten. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass möglichst auf Pflanzen und Bäume mit starkem Pollenflug um den Teich verzichtet wird. Pollen wie auch Laub führen zur Verschmutzung des Teiches, welcher dadurch schnell aus dem Gleichgewicht kommen kann.

Der optimale Standort eines Gartenteiches ist also an einem Platz im Naturgarten, der relativ isoliert liegt und nur von einzelnen Bäumen, bei überwiegend Westwind bestenfalls an der Ostseite, umringt wird. Diese Bäume beschatten den Gartenteich täglich einige Stunden, sodass dieser nicht vollständig den gesamten Tag der prallen Sonne ausgeliefert ist. Das Wasser kann sich dadurch in seiner Temperatur selbst regulieren.

Waldgarten für märchenhaftes Ambiente

Waldgarten
Waldgarten

Ein Waldgarten eignet sich hervorragend als Gestaltungselement unter schattigen Bäumen. Hier dominieren besonders Farne und Gräser neben einigen hübschen Farbtupfern wie die Pfirsichblättrige Glockenblume, das Waldvergissmeinnicht, Akelei, Veilchen und Frühlingsplatterbse. Frühlingsblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse bringen erste farbige Akzente ins Dunkel unter den Bäumen, wenn der Garten wieder aus seinem Winterschlaf erwacht.

Für märchenhaftes Ambiete sorgen der kletternde Efeu (Hedera helix), das Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum), das Buschwindröschen (Anemone nemorosa) und auch die Kronwicke (Securigera varia). Wer es romantisch verspielt mag, der kann in seinem Waldgarten auch eine kletternde Rose setzen, die sich durch das Geäst eines Baumes schlingt und dort im Sommer neben ihrer herrlichen Farbgebung auch einen betörenden Duft versprüht.

Die Waldplatterbse (Lathyrus silvestris) fühlt sich ebenso wie das Waldgeißblatt (Lonicera periclymenum) und die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) unter schattigen Bäumen wohl. Insgesamt ist der Waldgarten ein Schattengarten, der besonders Tiere anlockt, die den Wald und dunkle Ecken mögen. Dazu gehören Eichhörnchen, Mäuse, Schlangen und Hasen, aber auch reichlich Insekten wie Ameisen und Käfer.
In einem Waldgarten gedeihen unter anderem besonders gut:

  • Anemone nemorosa (Buschwindröschen)
  • Aquilegia vulgaris (Akelei)
  • Astrantia major (Große Sterndolde)
  • Athyrium filix-femina (Waldfrauenfarn)
  • Blechnum spicant (Waldrippenfarn)
  • Campanula persicifolia (Pfirsichblättrige Glockenblume)
  • Campanula trachelium (Nesselglockenblume)
  • Carex pendula und remota (Winke- und Hängende Segge)
  • Clematis vitalba (Gewöhnliche Waldrebe )
  • Crocus albiflorus (Krokusse)
  • Dryopteris-Arten (Wurmfarne)
  • Galanthus nivalis (Schneeglöckchen)
  • Galeobdolon luteum (Goldnessel)
  • Galium odoratum (Waldmeister)
  • Hedera helix (Efeu)
  • Helleborus niger (Christrose)
  • Hesperis matronalis (Nachtviole)
  • Humulus lupulus (Hopfen)
  • Lathyrus sylvestris (Waldplatterbse)
  • Lathyrus vernus (Frühlingsplatterbse)
  • Leucojum vernum (Märzenbecher)
  • Lonicera periclymenum (Waldgeißblatt)
  • Luzula pilosa (Haarhainsimse)
  • Myosotis sylvatica (Waldvergissmeinnicht)
  • Polygonatum odoratum (Salomonssiegel)
  • Polypodium vulgare (Gemeiner Tüpfelfarn)
  • Securigera varia (Bunte Kronwicke)
  • Trientalis europaea (Europäischer Siebenstern)
  • Viola reichenbachiana (Waldveilchen)

Lebensraum Sumpfgebiet

Ein Sumpfgarten kann in der Nähe von Gartenteichen angelegt werden. Aber auch eine Senke oder Mulde im Garten, die immer wieder mit Regenwasser vollläuft und stets feucht ist, kann in einem Naturgarten als Sumpfgarten umfunktioniert werden. Libellen und Frösche werden dieses Plätzchen lieben, ebenso wie Sumpfdotterblumen, Blau-Binsen und Bach-Nelkenwurz. Ein Sumpfgarten kann auch als Alternative für einen Gartenteich fungieren, gerade dann, wenn der Garten für einen adäquaten Teich zu klein ist oder kein Gartenteich angelegt werden soll.
Mitunter fühlen sich folgende Pflanzen in einem Sumpfgarten wohl:

  • Butomus umbellatus (Schwanenblume)
  • Calla palustris (Sumpf-Schlangenwurz)
  • Caltha palustris (Sumpfdotterblume)
  • Comarum palustre (Blutauge)
  • Cyperus longus (Zypergras)
  • Eriophorum latifolium (Breitblättriges Wollgras)
  • Eupatorium cannabinum (Wasserdost)
  • Euphorbia palustris (Sumpf-Wolfsmilch)
  • Geranium pratense (Wiesen-Storchschnabel)
  • Geum rivale (Bach-Nelkenwurz)
  • Gratiola officinalis (Gottesgnadenkraut)
  • Iris pseudacorus (Sumpfschwertlilie)
  • Juncus glaucus (Blau-Binse)
  • Lythrum salicaria (Blutweiderich)
  • Myrica gale (Gagelstrauch)
  • Myricaria germanica (Deutsche Tamariske)
  • Primula farinosa (Mehl-Primel)
  • Succisella inflexa (Moorabbiss)

Wo sich Ameisenlöwe und Bienenwolf „Gute Nacht“ sagen: im Sandbeet

Wer schon einmal in sandigen Gefilden war, beispielsweise an Dünen oder mit Heidekraut bewachsenen Lichtungen in Nadelwäldern, der weiß, welch interessanter Lebensraum sich in einem Sandgebiet verbergen kann. Hier gedeihen besonders Graslilien, Filzkraut, Erika, Hundskamille, Schafgarbe und Sandnelken gut. Maulbeerbäume und Nadelgehölzer spenden ein wenig Schatten und die größblütige Königskerze setzt zusammen mit dem Adonisröschen farbliche Akzente.

In diesen Gefilden fühlen sich Ameisenlöwen, Sandwespen, der Bienenwolf, Dünen-Sandlaufkäfer, der Purpur-Ampferspanner, die Kreuzkröte und auch der Achtpunkt-Kiefernprachtkäfer besonders wohl. Als Nistplatz hat sich die Blauflügelige Ödlandschrecke (Oedipoda caerulescens) Sandböden auserkoren. Dieses bis zu 3 cm große Insekt legt vorwiegend seine Eier auf sandige Böden ab.

Ein Sandgarten kann neben einem Waldgarten harmonieren, wenn das Terrain überwiegend sonnig und trocken liegt. Es muss sich dabei nicht um ein großes Sandgebiet handeln. Es reicht auch ein kleineres Terrain von einem klassischen Beet vollkommen aus.
Folgende Pflanzen fühlen sich in sandigen Gefilden wohl:

  • Achillea nobilis (Edle Schafgarbe)
  • Adonis aestivalis (Sommer-Adonisröschen)
  • Antennaria dioica (Gewöhnliches Katzenpfötchen)
  • Anthemis tinctoria (Färber-Hundskamille)
  • Anthericum (Graslilien-Arten)
  • Armeria elongata (Sand-Grasnelke)
  • Crambe maritima (Küsten-Meerkohl)
  • Cytisus scoparius (Besenginster)
  • Dianthus arenarius (Sand-Nelke)
  • Filago arvensis (Filzkraut)
  • Galium verum (Echtes Labkraut)
  • Genista tinctoria (Färber-Ginster)
  • Hypericum perforatum (Getüpfeltes Johanniskraut)
  • Morus (Maulbeerbaum)
  • Peucedanum oreoselinum (Berg-Haarstrang)
  • Potentilla alba (Weißes Fingerkraut)
  • Sedum acre (Scharfer Mauerpfeffer)
  • Stipa capillata (Haar-Pfriemengras)
  • Thymus serpyllum (Sand- Thymian)
  • Verbascum densiflorum (Großblütige Königskerze)

Pflanzen für naturnahen Garten

Walderdbeeren
Walderdbeeren

In einem Naturgarten gedeiht eine Vielfalt von Pflanzenarten, die mitunter kaum noch Platz in einem klassisch angelegten Garten finden. Vor allem Wildkräuter, wie der Baldrian (Valeriana officinalis), sind oftmals durch ihren penetranten Geruch nicht sehr beliebt in einem Garten.

Allerdings finden viele Insekten Wohlgefallen an intensiven Gerüchen. Das Gegenteil sind Wildrosen (Rosa spec.) , die mit ihren herrlichen Düften betören. Die Walderdbeere (Fragaria vesca) und der Wildkohl (Brassica oleracea) sind beide den kultivierten Arten zum Opfer gefallen und finden sich nur noch sehr selten in herkömmlichen Gärten.

Beliebte Pflanzen in einem Naturgarten

Wildsträucher

  • Acer campestre (Feldahorn)
  • Berberis vulgaris (Berberitze)
  • Carpinus betulus (Hainbuche)
  • Cornus-Arten
  • Crataegus (Weißdorn)
  • Hippophaë rhamnoides (Sanddorn)
  • Lonicera xylosteum (Rote Heckenkirsche)
  • Malus sylvestris (Wildapfel)
  • Prunus padus (Traubenkirsche)
  • Prunus spinosa (Schlehe)
  • Pyrus pyraster (Wildbirne)
  • Rhamnus catharticus (Kreuzdorn)
  • Rhamnus frangula (Faulbaum)
  • Ribes rubrum & nigrum (Schwarze und rote Johannisbeere)
  • Rubus fruticosus (Brombeere)
  • Rubus idaeus (Himbeere)
  • Salix caprea (Salweide)
  • Sambucus nigra (Schwarzer Holunder)
  • Sambucus racemosa (Traubenholunder)
  • Sarothamnus scoparius (Besenginster)
  • Sorbus aucuparia (Vogelbeere)
  • Viburnum opulus & lantana (Gemeiner und wolliger Schneeball)

Stauden, die besonders Vögel anlocken

  • Angelica sylvestris (Wald-Engelwurz)
  • Centaurea jacea (Flockenblume)
  • Cichorium intybus (Wegwarte)
  • Cirsium-Arten (Disteln)
  • Dipsacus fullonum (Wilde Karde)
  • Echium vulgare (Natternkopf)
  • Filipendula ulmaria (Mädesüß)
  • Melilotus officinalis (Steinklee)
  • Rosa (Rosenarten)
  • Verbascum densiflorum (Großblütige Königskerze)

Wildkräuter

  • Aegopodium podagraria (Giersch)
  • Allium ursinum (Bärlauch)
  • Barbarea vulgaris (Barbarakraut)
  • Glechoma hederacea (Gemeiner Gundermann)
  • Lamium purpureum (Purpurrote Taubnessel)
  • Plantago lanceolata (Spitzwegerich)
  • Stellaria media (Vogelmiere)
  • Tanacetum vulgare (Rainfarn)
  • Taraxacum officinale (Löwenzahn)
  • Thymus serpyllum (Sand-Thymian)
  • Trifolium pratense (Roter Wiesenklee)
  • Urtica dioica (Große Brennessel)

Rosen

  • Rosa arvensis (Kriechrose)
  • Rosa gallica (Essigrose)
  • Rosa glauca (Rotblättrige Rose)
  • Rosa majalis (Zimtrose)
  • Rosa pimpinellifolia (Bibernellrose)
  • Rosa pimpinellifolia repens (Kriechende Bibernellrose)
  • Rosa rubiginosa (Weinrose)
  • Rosa tomentosa (Filzrose)
  • Rosa villosa (Apfelrose)

Gartenbista-Tipp: Größere Stauden sollten nicht zu dicht gesetzt werden. Hier reichen wenige Exemplare aus. Kleinere Stauden können dagegen auch bis zu 8 Pflänzchen gruppiert werden. Sollten Stauden flächendeckend gepflanzt werden, so können diese in geringeren Abständen gepflanzt werden. Ein sehr schönes Ergebnis ergibt sich, wenn Stauden mit unterschiedlichen Farben und Blühzeiten gesetzt werden.

Tiere im Naturgarten

Kohlmeisen
Kohlmeisen

In einem naturnahen Garten tummeln sich zahlreiche Tierarten. Vor allem zieht ein Naturgarten eine große Anzahl von Insekten und Vögel an, die sich im Garten niederlassen, paaren, brüten, verpuppen und auch Winterschlaf halten.

Häufig findet man Hummeln, Schwebfliegen, Wespen, Bienen und manchmal auch Hornissen im Garten. Diese sind vor allem im Sommer aktiv. Hinzu gesellen sich zahlreiche Vogelarten wie Rotschwänzchen, Blau – und Kohlmeisen, Sperlinge, Zeisige, Zaunkönige, Fliegenschnäpper und Grasmücken. Naturgärten, die zudem noch Nisthilfen bieten, werden gerne von der Vogelschar heimgesucht. Aber auch Hecken bieten ideale Voraussetzungen für den Nestbau, sofern die Hecke in der Brutzeit zwischen März und Juni nicht geschnitten wird. In feuchten Gebieten wie an Teichen und sumpfigem Gelände finden sich vorwiegend Frösche, Fische, Kröten, Rückenschwimmer, Libellen, Käfer und manchmal auch Molche und andere Amphibien ein.

Kleiner und oftmals eher unbeliebt sind Spinnmilben, Blattläuse, Ohrwürmer und Florfliegen. Diese sind zwar bei uns Menschen nicht sonderlich gern gesehen, sind aber insbesondere für Vögel eine Delikatesse. Neben Eidechsen, Blindschleichen und Ameisen tummeln sich auch sehr gerne Hasen, Mäuse, Maulwürfe und Fledermäuse im Naturgarten. Vor allem Gärten, die Staudenphlox, Goldlack, Türkenbundlilie, Nachtkerze, Salbei, Lerchensporn und Fetthenne beherbergen, sind von Fledermäusen gern bevölkert. Aber Schnittlauch, Minze und die Frühlingsplatterbse ziehen die Nachtschwärmer an.

Naturnaher Garten geht ganz einfach – 10 Tipps & Ideen

1. Auf Rasenmähen teilweise verzichten
Wer auf das Rasenmähen verzichtet, der kann eine reichhaltige Blüte unterschiedlicher Pflanzen genießen. Zudem fördert er dadurch die Samenbildung und die Aussaat, sodass die Vermehrung der Pflanzen sichergestellt wird, welche sich im Folgejahr umso prachtvoller zeigen können. Eine Wiese mit den unterschiedlichsten Wildblumen und Kräutern ist ein wahres Paradies für Insekten.

2. Zum naturnahen Garten gehört auch Unkraut
Unkraut ist ein vom Menschen geschaffener Ausdruck, der sämtliche dem Homo sapiens unnütze Pflanzenarten zusammenfasst. Allerdings sind Unkräuter für viele Tiere ein Genuss – sei es der Pollen der Blüten oder die Blätter und Wurzeln. Daher sollten auch beispielsweise Brennesseln, Taubnesseln und Disteln zumindest in einer wilden Ecke stehen gelassen werden.

3. Blühwiese oder -streifen für Bienen und Schmetterlinge anlegen
Wer nicht ganz auf einen grünen, satten Rasen verzichten möchte, der kann zumindest am Rand der Grünfläche einen Streifen als Blühwiese verwildern lassen. Dieser Streifen wird gern von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen angeflogen. Wer insbesondere Bienen anlocken möchte, sollte dabei auf bienenfreundliche Pflanzen achten.

4. Heimische Hecken und Sträucher pflanzen
Eine Thujahecke oder eine Hecke aus Buchsbaum sieht zwar schön aus, bietet aber nicht so viele Vorteile für Vögel, die gern die Beeren von einheimischen Sträuchern naschen. Auch als Nistplätze werden einheimische Hecken und Sträucher unter der Vogelschar bevorzugt, da diese häufig neben dem Brutplatz auch Nahrung bieten.

5. Nistkästen für Vögel aufhängen
Um Vögeln das Brüten zu erleichtern, können Nistkästen aufgehängt werden. Diese sollten außer Reichweite von Kindern und ein wenig isoliert angebracht werden, sodass die Vögel in Ruhe brüten können. Nistkästen eignen sich vor allem immer dann, wenn keine geeigneten natürlichen Brutplätze zur Verfügung stehen.

6. Nisthilfen für Insekten anbieten
Insektenhäuser sind im Trend und bieten vielen Krabbeltieren ein molliges Zuhause. Die meisten Insekten nutzen diese Behausungen, die überwiegend aus Holz gefertigt sind, als Nisthilfe. Insektenhotels sollten an geschützten Plätzen aufgehängt werden.

7. Naturnaher Garten als Quartier für Igel
Wenn der Winter naht, suchen sich Igel einen Unterschlupf, der sie vor Kälte und Nässe schützt. Zumeist verkriechen sie sich unter Laub, Gestrüpp, Steinhaufen und Holzbalken. Wer Igeln eine Behausung bieten möchte, der kann in einer Ecke ein wenig Gestrüpp auftürmen und im Herbst dieses mit Laub und Gartenabfällen auskleiden.

8. An Wasserangebot für Tiere denken
Ein Gartenteich, eine kleine Wasserstelle, eine Tränke und ein sumpfiges Terrain bieten zahlreichen Tieren Zugang zum Lebenselixier Wasser. Auch sie müssen ab und an trinken und genießen manchmal auch ein kleines Bad. Wasserstellen werden im Naturgarten gern angenommen und sollten daher unbedingt mit integriert werden.

9. Kompost statt Torf verwenden
Kompost ist nicht nur nährstoffreich, sondern auch für die Natur gesünder als Torf. Der Boden wird durch die Kompostierung fruchtbarer und gegen Erosion geschützt. Zudem bietet Kompost auch den Vorteil, dass dieser die torffreie Erde auflockert, gut durchlüftet und Wasser leichter abfließen lässt.

10. Keine Pestizide und chemische Dünger im Naturgarten
Um einen Naturgarten ökologisch anzulegen, sollte auf chemische Dünger und Pestizide verzichtet werden. Zu einem naturnahen Garten gehören neben Wiesenblumen auch Unkräuter und unbeliebte Insekten, insbesondere Spinnmilben, Blattläuse und Ohrwürmer. Diese ernähren allerdings zahlreiche andere Insekten und Vögel, sodass diese erhalten bleiben sollten. Erst dann, wenn auf Düngemittel verzichtet wird, kann ein ökologisches Gleichgewicht und somit ein wirklicher Naturgarten entstehen.

Symbolgrafiken: satori, Ivonne Wierink, chermitzaikina , Irina Fischer, arinahabich, romas_ph, TashaBubo – Fotolia.com

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